Im letzten Beitrag, habe ich ja eher kurz geschildert, wie es im Jahr 2023 mit mir und dem Blog weitergehen soll. Bevor ich aber am Sonntag mit meinem normalen Update-Blog-Turnus beginne, möchte ich noch Bezug nehmen zu meinem Blog-Post vom Oktober.
Darin habe ich beschrieben, wie mein Plan bis Ende 2022 – also bis jetzt – aussieht. Gedacht hatte ich mir, dass ich mich vornehmlich mit Game Design beschäftige, ein paar analoge Gehversuche bei Geocache-Rätseln unternehme und ein zumindest halbkonkretes Konzept für ein Spiel entwickle.
Ein Teil davon ist passiert, ein Teil nicht.
Das Thema Game Design ist etwas eingeschlafen. Zwar habe ich noch einen kleinen Teil der Bücher angeschaut. Am Ende hatte ich aber das Gefühl, dass mir das beim Start meines Projekts nicht hilft. Denn Konzepte sind schön und gut, solange ich aber nicht fähig bin, sie umzusetzen und die Umsetzung betreffend meine Fähigkeiten kenne (was kriege ich technisch und autodidaktisch überhaupt hin?) fühlte es sich für mich wie verschwendete, kreative Energie an.
Nichts desto trotz haben sich im Laufe der letzten Monate erste Ideen für Mini-Games entwickelt, von denen ich mir gut vorstellen kann, dass eine davon tatsächlich ein erstes kleines Spiel von mir wird. So ganz verschwendet war die Zeit des Nachdenkens und das kurze Eintauchen ins Thema Game Design also wohl (hoffentlich) nicht.
Um das rein Theoretische verlassen zu können, habe ich angefangen, programmieren zu lernen. Denn das ist und bleibt die Basis der Spieleentwicklung. Jedes Computer-Spiel ist ein Computer-Programm. Ohne diese Skills, gibt es mein Projekt nicht.
Ich will mir also eine Basis schaffen, mit der ein Spiel überhaupt erst möglich wird. Dafür musste ich mich aber entscheiden, womit ich mein Spiel programmieren will – also welche Engine und welche Programmiersprache für mich in Frage kommen.
Die Unreal-Engine habe ich aufgrund der Komplexität schnell ausgeschlossen. Zugänglicher und mit einer Tonne von Tutorials versehen, ist die Unity-Engine, die ich eine zeitlang im Fokus hatte. Ich habe sogar angefangen, die ersten Kapitel der offiziellen Lerneinheiten abzuarbeiten.
Da ich aber ausschließlich Linux einsetze und kaum Material gefunden habe, wie ich C# (wird von Unity genutzt) und Linux als Anfänger gut verbinden kann, also Entwicklungsumgebung unter Linux einrichten etc. und bereits schon zu diesem Zeitpunkt kurz- bis mittelfristig jede Menge kleiner bis großer Probleme auf mich zukommen sah, die noch nicht einmal mit der Spielentwicklung selbst zu tun haben – die nun wahrlich genug eigene Probleme mit sich bringt – war mir auch Unity nicht ganz geheuer. Vor allem weil ich wusste, dass es eine gute Alternative gibt.
Und die heißt Godot mit der hauseigenen Programmiersprache GDScript. Der für mich unschlagbare Vorteil dieser Engine ist: sie ist free and open source. Nicht nur, dass sie damit schon quasi per DNA gut kompatibel ist mit Linux, bin ich einfach ein Freund von Open-Source-Software. Dort steckt so viel Idealismus und Engagement dahinter, dass mensch das doch einfach lieben muss!?
Auch gibt es für Godot und GDScript eine Menge Tutorials und Co. Vielleicht nicht so fancy durchgestylt wie aus dem Hause Ubisoft, dafür community-driven, mit viel Liebe und durchaus auch professionell. Und nachdem ich mir einiges an Lehrmaterial angeschaut habe, habe ich mich dann auch für einen Anfänger-Kurs entschieden. Die Wahl fiel auf den Programmierkurs von GDQuest, der mit Weihnachtsrabatt nur schlappe $40 gekostet hat und nach den ersten Stunden schon einen sehr guten Eindruck bei mir hinterlässt. Vor allem weil er nicht darauf ausgelegt ist, Details per Klick-zu-Klick-Anleitungen zu vermitteln, sondern Grundlagen des Handwerks Programmieren – und das eben anhand vom Gaming-Beispielen und GDScript. Ebenfalls positiv: der Kurs macht mir nichts vor. Er redet mir nicht ein, dass ich es in zwei Wochen zum Profi-Programmierer schaffe, sondern sagt, dass ich nach ungefähr einem halben Jahr täglichen Übens die Basics beherrsche, sehr simple Spiele zu erschaffen. Klingt für mich ausreichend und realistisch.
Die folgenden Sonntags-Blog-Posts werden sich in den nächsten Monaten also hauptsächlich um meine Fortschritten in diesem Programmierkurs drehen.
Zu guter letzt möchte ich noch auf meine Idee eingehen, durch analoge Rätsel (Geocaching) was über Game Design zu lernen. Dort habe ich zwar Fortschritte gemacht, also eine Story geschrieben und simple Zahlenrätsel eingebaut. Dadurch, dass das Korsett von Geocaching aber recht eng gesteckt ist, bringt mir das für mein Spieleprojekt bis auf ein paar Ideenfetzen (die ich aber überall bekommen könnte, selbst beim Einkaufen) recht wenig. Das Konzept des Geocachens ist ja quasi schon das fertig designte Spiel und der Rest nur Variationen innerhalb dieses Designs. Deshalb: es macht mir Spaß, so etwas zu kreieren und ich werde das nebenher weiter verfolgen, für mein Spiel und damit für diesen Blog, spielt das aber wohl eher keine Rolle mehr.
So viel also zum Status quo und meinen Ideen, die ich vor zweieinhalb Monaten hier kund getan habe. Wie man sieht, ist vieles im Fluß und ich habe mich noch lange orientieren müssen. Mit dem Entschluss, Programmieren zu lernen und dem Kurs dazu, bin ich jetzt aber auf dem richtigen Weg, denke ich.
Darüber könnt ihr dann am kommenden Sonntag etwas lesen, wenn ihr mögt.
Bildquelle: https://stablediffusionweb.com